Um einen kleinen Einblick in meine Arbeit geben zu können, stelle ich Ihnen hier ein paar meiner bisherigen "Problem-" Fälle vor.

Attila, Quarter Wallach

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Attila leidet unter starker Arthrose in beiden Karpalgelenken. Zudem hatte er länger keinen Hufbearbeiter mehr gesehen.
Durch die Fehlbelasstung und die überfällige Hufbearbeitung hatte sich wohl dieser Spalt gebildet. Dieser fiel dem Besitzer auch erst nach dem entfernen der Schlammschicht durch mich auf.
Nach 3 Monaten und insgesamt nur 2 Hufbearbeitungen gehörte er schon der Vergangenheit an.
Außerdem konnte ich ihm durch das steiler Stellen ein leichteres Abfußen ermöglichen.
Leider gehört Attila nicht mehr zu meinem Kundenstamm und ich weiß aus Erzählungen, dass der Spalt nun wieder da ist.
Schön zu sehen, wie schnell so ein Spalt mit entsprechender Hufbearbeitung verschwinden kann. Schade wenn danach wieder alles zum Alten kommt...

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Smarty, Shetty Wallach

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Smarty hatte vor langer Zeit immer wieder Reheschübe. Als ich ihn kennenlernte wurde er zur Behandlung immer in die Pferdeklinik gefahren. Ich übernahm in der Zeit die Hufbearbeitung des Zweitpferdes der Besitzerin.
Irgendwann kam sie allerdings etwas Ratlos zu mir, da er weder mit den angebrachten Hufbeschlägen, noch Barhuf wieder ans laufen kam und die Klinik anfing Sekundärkrankheiten zu diagnostizieren, wie z.B. Nervenschäden etc..
Auf den Fotos sieht man den rechten Vorderhuf jeweils bei Übernahme im Jannuar 2016 und im Vergleich im Oktober 2016.
Der bearbeitete Huf ist für einen Epona-Bekleb vorbereitet, mit dem wir ihn immer noch laufen haben, da der Abrieb sonst zu groß wäre bei seinen langen Spaziergängen über asphaltierte Straßen.
Ich denke die Fotos sprechen für sich.

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Von der Sohle habe ich leider nur ein Bild nach der zweiten Bearbeitung. Dennoch ist hier im Vergleich sehr schön zu sehen, wie sich die ursprünglich stark eingeklappte Trachte mit der Zeit geöffnet hat.

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Prinz, Haflinger Wallach

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Prinz Hufe kamen zu mir, als er VR stark lahmte. Ein Hufgeschwür suchte sich seinen Weg nach draußen. Prinz Hufe wurden länger nicht bearbeitet. Einige Wochen zuvor wurde sein Offenstall Kumpel eingeschläfert, seither war Prinz allem neuen gegenüber sehr skeptisch und reagierte panisch. Als ich die Hufe sah, vermutete ich einen zeitlich zum Verlust passenden Reheschub. Zudem war Prinz stark übergewichtig und hatte die typischen Fettpolster eines EMS-Pferdes.
Die Röntgenbilder waren leider nicht markiert worden, der Tierarzt sah keine Veränderungen am Huf. Dennoch vermutete ich eine leichte Absenkung des Hufbeines. An allen vier Hufen zeigte sich eine teutliche, treppenartige Rille und eine gezerrte, mit einblutungen bestückte Blättchenschicht.
Die Bilder oben, zeigen einen Verlauf VR von nur 8 Wochen! Vor der ersten, vor der 2. und nach der 3. Bearbeitung. Im Sohlenbereich entfernte ich nur die überlangen Eckstreben und bröseliges Sohlenhorn.

Cleo, Lewitzer Stute

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Cleos Besitzerin kam verzweifelt zu mir. Ein starker Reheschub im Mai 2014 lag zurück. Vermutlich ausgelöst durch das füttern von Rasenschnitt. Im Oktober 2014, als ich Cleos Hufe übernahm, sahen die Hufe immer noch katastrophal aus. Die Stute konnte kaum laufen und kippte im tiefen Boden immer wieder nach hinten auf die Trachten. Ihre Haltung und der Gesichtsausdruck zeigten deutliche Schmerzanzeichen.
Die angebrachten Eisen hatten längst ihren Nutzen verloren und verlängerten die ohnehin schon viel zu lange, schnabelnde Zehe zusätzlich.
Ich nahm die Eisen ab und bearbeitete die Hufe zunächst im 2-3 Wochenrytmus. Cleo bekam für den Übergang Equine Fusion Ultimate Hufschuhe, die sie sicherheitshalber den ganzen Tag trug.
Ein weiteres halbes Jahr später sah man den Hufen die vergangene Rehe nicht mehr an.

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Rocky, Tinker Wallach

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Als ich Rocky übernahm hatte er an allen vier Hufen einen Pilz und Bakterienbefall des Strahls.
Die mittlere Strahlfurche ging tief in den Strahl hinein, die Hornsubstanz drum herum war weich und schmerzempfindlich. Durch regelmäßiges ausschneiden und tägliche Behandlung durch die Besitzerin hat Rocky nun wieder einen schönen kräftigen und tragfähigen Strahl entwickelt. Die mittlere Strahlfurche hat sich komplett geschlossen.

Majid, Araber Wallach

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Majid kam zu mir, da sein rechter Vorderhuf von Hufbearbeitung zu Hufbearbeitung immer schiefer wurde.
Neben mir schaute sich eine Therapeutin den Rest des Pferdes an. Majid hatte Probleme in der Schulter/Brustwirbelsäule, was sowohl sein Gangbild als auch den schiefen Huf erklärte. Die schiefe im Huf war allein durch eine Entlastungshaltung entstanden. Nach meiner ersten Bearbeitung behandelte sofort die Physiotherapeutin und wir konnten eine sichtliche Verbesserung der Situation herstellen. Auch beim nächsten Termin war der Huf deutlich grader als die Male davor.
Aktuell wird die Brustwirbelsäule weiter behandelt, der Huf wird in Abständen von 4 Wochen im Gleichgewicht gehalten.

Man sieht, wie wichtig es ist, sich das Pferd ganzheitlich anzusehen und zu therapieren.
Hier der rechte Vorderhuf vor der ersten, nach der ersten und nach einem halben Jahr Bearbeitung:

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Breeze, Quarter Stute

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Diese Stute durfte ich leider nur sehr kurz begleiten. Ich übernahm sie zeitweise, da die Stute mich an ihre Hufe ließ. Zuvor hatte sie ein Hufgeschwür am hinteren linken Huf, und verband den Schmerz wohl noch mit der alten Hufbearbeiterin.
Als ich den Huf sah, war auch sehr schnell klar, wo das Hufgeschwür herkam. Die Eckstrebe der ohnehin schon überbelasteten Seite trug die komplette Last. Darunter direkt war das Hufgeschwür zu finden. Auf der rechten Seite war das selbe Bild nur spiegelverkehrt zu finden.
Hier war es wichtig die Eckstreben und die weniger belastete Seite zu kürzen um die Last im Huf gleichmäßiger zu verteilen.

Antonio, Haflinger Wallach

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Hier ein gutes Beispiel für die Wahl des falschen Hufschutzes. Beide Bilder entstanden ca. fünf Wochen nach dem anbringen. Auf dem ersten Bild ist der EasyShoe Compete angebracht worden und auf dem zweiten Bild der von mir angebrachte EasyShoe Performance. Der Compete hatte sich auf Grund seiner weniger widerstandsfähigen Materialität im Zehenbereich extrem abgenutzt und so die Stellung deutlich ins negative verändert.

Winnie, Araber Mix Wallach

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Ein typischer Fall von zu langem Bearbeitungsintervall. Werden die Wände zu lang, verbreitert sich ein ohnehin schon flacher Huf unnötig und die Wände zerren am Hufbeinträger, die weiße Linie verbreitert sich und im schlimmsten Fall kann sich so das Hufbein absenken. Zu sehen ist hier der linke Hinterhuf vor meiner ersten und vor der dritten Bearbeitung. Im Abstand von 4-5 Wochen hat sich nun unsere regelmäßige Hufbearbeitung eingependelt, damit die Hufe nicht erneut ins Ungleichgewicht geraten.

BamBam, Tinker-Welsh Mix Wallach

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Die Besitzerin rief mich, weil ihr Pferd zum wiederholten Male, nur eine Woche nach frischem Beschlag, vorne ein Eisen verloren hatte. Der Huf erzählte mir ziemlich schnell, dass der Schmied nicht wirklich viel Mühe in die Bearbeitung des Hufes gesteckt hatte.

Die Eckstreben wucherten über den gesamten Huf, darunter befand sich noch eine doppelte Sohle. Als ich mit der Bearbeitung des einen Hufes fertig war, hätte auch wieder ein Eisen gehalten. Die Besitzerin beschloss aber auch das andere Eisen von mir abnehmen zu lassen. Darunter stank es fürchterlich, der Strahl war von Pilzen und Bakterien ziemlich angegriffen. In den Seitenwänden waren riesige Blutergüsse/Entzündungsherde zu sehen.

Da diese Beschlagsart (Eisen + Keile + Polster + Platte, die Besitzerin konnte also gar nicht sehen was unter dem Huf los was) ursprünglich eine Anweisung des Tierarztes auf Grund von Problemen mit der Hufrolle und einer Entzündung plus Arthrose im Hufgelenk war, sollte vor einer endgültigen Umstellung auf Barhuf noch ein mal geröntgt und das "OK" des Tierarztes eingeholt werden.
Dies bekamen wir, denn Aufgrund der bisherigen Hufsituation waren auf den neuen Röntgenbildern Hufknorpelverknöcherungen an den inneren überlasteten Hufbeinästen und eine Rückbildung des Hufbeins auf Höhe der Seitenkappen/Nägel. Blutergüsse in den Wänden unterstreichen die ungünstigen Druckverhältnisse an diesen Stellen. Die Arthrose hingegen hatte ihre Knochenzubildungen geglättet und schien keinerlei Probleme zu machen.

bambams

Übungshufe, Rasse unbekannt (Warmblut)

hufkurs

Auf den Bildern sieht man die Vorderhufe eines Pferdes, dem wohl nicht mehr zu helfen war. Ob es an den Hufen lag? Ich hätte ihm gern geholfen, denn die Ausgangssituation war sicherlich schmerzhaft für das Pferd. Oben links der eine Vorderhuf unbearbeitet, rechts der andere Vorderhuf nach meiner Bearbeitung...

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